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Kinder in die Evaluationsprozesse involvieren
Umfassende externe Evaluationen können helfen, aber auch ungenutzt in der Schublade verschwinden. Wenn es um Schritte zur Kinderfreundlichkeit geht, sind fehlerfreundliche, begleitende und partizipative Formen der Reflexion und Ergebnissicherung gefragt, in die alle Beteiligten eingebunden sind. Das gilt an erster Stelle für die Kinder und Jugendlichen selbst, die schließlich Experten in eigener Sache sind. Dass Kinder Projekte, institutionelle Innovationen und Prozesse verlässlich beurteilen und sinnvolle Veränderungen vorschlagen können, gehört zu den Alltagserfahrungen partizipativer Evaluationen. Insgesamt sind sie noch die Ausnahme. Sie müssen allerdings gewollt und unterstützt werden.
Dies gilt auch für Wahrnehmungen und Rückmeldungen der beteiligten professionellen und ehrenamtlichen Unterstützer in Verwaltungen, Einrichtungen und Vereinen. Formen der kollegialen Beratung haben sich gerade im Bereich der Jugendhilfe als probates Mittel der Wirkungsanalyse erwiesen, die dabei helfen kann, die Alltagspraxis entlang der gemeinsamen Ziele zu verbessern.
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Zertifizierung durch Kinderfreundliche Kommunen e.V.
Hilfreich ist auch der externe Blick, der z.B. auf produktive Weise durch den Austausch mit den Kommunen gesichert werden, die sich national und international bereits auf den gleichen Weg begeben haben. Kommunales Lernen wird oft durch die gute Praxis an anderen Orten stimuliert. Schließlich bietet der Verein „Kinderfreundliche Kommunen“ einen intensiven und anspruchsvollen Zertifizierungsprozess an, der auf die mehr als zwanzigjährigen Erfahrungen von „child-friendly cities“ in allen Teilen der Welt zurückgreifen kann – Kommunen, die sich – unterstützt von UNICEF – auf den Weg gemacht haben, Kinderrechte vor Ort zur Geltung zu bringen.
Autor
Professor Dr. Roland Roth, Hochschule Magdeburg-Stendal, Sachverständiger der Kinderfreundlichen Kommunen e.V.