8. Teil der Serie: Meilensteine auf dem Weg zur kinderfreundlichen Kommune

Ein Fachbeitrag von Prof. Dr. Roland Roth

Achter Meilenstein: Verwaltung fit für Kinderrechte machen

Ob Schutz, Förderung oder Beteiligung von Kindern, stets ist die öffentliche Verwaltung mit ihren Behörden und Einrichtungen gefragt. In einer kinderfreundlichen Kommune orientieren sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur an ihren Verwaltungsrichtlinien und Einzelgesetzen, sondern sichern den Vorrang des Kindeswohls in ihrem jeweiligen Tätigkeitsfeld.

Kinderrechte müssen die tieferen Ebenen jeglichen bürokratischen Handelns erreichen. Zu diesem Ziel kann die angemessene Berücksichtigung der Kinderrechte in der Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten beitragen; auch Kompetenzen in der Kinder- und Jugendbeteiligung sollten dazu gehören. Zudem braucht es eine offene und ermöglichende Grundhaltung.

 

  • Kinderfreundlichkeit muss nach innen und nach außen wirken

Die Entfaltung von Kinderfreundlichkeit ist eine klassische Querschnittsaufgabe, die in alle kommunalen Handlungsfeldern zu berücksichtigen ist. Hilfreich sind dabei mit Kompetenzen und Ressourcen ausgestattete Kinder- und Jugendbüros oder Beauftragte, die als Ansprechpartner, Unterstützer und Umsetzungsinstanz in der Verwaltung wirksam werden. Neben dieser Funktion nach innen gilt es gleichrangig die Öffnung der Verwaltung „nach außen“ in Richtung Gemeinde bzw. Stadtgesellschaft voranzubringen. Auch dabei können Kinder- und Jugendbüros bzw. Kinderbeauftragte eine zentrale Rolle spielen.

 

  • Auf dem Weg zu einer neuen Verwaltungskultur

Kinder und Jugendliche benötigen zudem eine engagierte anwaltliche Beschwerdestelle bzw. Ombudsperson, die sich für ihre Belange einsetzt, wenn Benachteiligungen und Diskriminierungen zu beklagen sind. Kinderfreundlichkeit wird umso stärker im alltäglichen Verwaltungshandeln eine Rolle spielen, wie es gelingt, die öffentliche Verwaltung insgesamt stärker bürgerschaftlich, zivilgesellschaftlich und beteiligungsorientiert aufzustellen. Umgekehrt kann Kinderfreundlichkeit eine wichtige Triebfeder auf dem Wege zu einer partizipativen Verwaltungskultur sein.

 

Autor

Prof. Dr. Roland Roth, Hochschule Magdeburg-Stendal,

Sachverständiger Kinderfreundliche Kommunen e.V.

 
Serie im Fachportal Weitere Meilensteine auf dem Weg zur kinderfreundlichen Kommune werden in den nächsten Wochen im Fachportal veröffentlicht. Der gesamte Beitrag lässt sich am Ende der Veröffentlichungen als PDF downloaden.