Siegelverlängerung in der Gemeinde Remchingen

Der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. verlängert das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ für die Gemeinde Remchingen um weitere drei Jahre. Damit würdigt der Verein den zweiten Aktionsplan, mit dem die Gemeinde die nachhaltige Verankerung der Interessen von Kindern und Jugendlichen in der Verwaltung sowie auf der gesamten lokalen Ebene fortsetzt.

Fußbälle werden aufs Tor geschossen, zahlreiche Gesichter bunt geschminkt, Waffeln gebacken, Kunstwerke als Graffitis auf eine Stellwand gesprüht, Pedalos getreten und Bälle so geworfen, dass bei einem Treffer ein Taucher in ein Wasserbecken fällt. Ordentlich was los gewesen ist am Donnerstagnachmittag auf dem Platz zwischen dem Rathaus und der Kulturhalle in Remchingen. Für drei Stunden hat er sich in ein Paradies für Kinder, Jugendliche und Junggebliebene verwandelt. Organisiert vom neu gegründeten Förderverein „Fördi“ hat dort der Weltspieletag stattgefunden, nachdem zuvor in der benachbarten Kulturhalle eine etwas förmlichere Veranstaltung über die Bühne gegangen war: Die Gemeinde Remchingen wurde erneut als kinderfreundliche Kommune ausgezeichnet und bekam das entsprechende Siegel vom gleichnamigen Verein überreicht.

Ein Siegel, das die Gemeinde bereits seit 2017 trägt, das „Herausforderung und Verpflichtung“ ist, wie Christine Langen betonte. Die stellvertretende Vereinsvorsitzende freut sich, dass Remchingen den eingeschlagenen Weg fortsetzen will und dafür einen zweiten Aktionsplan erstellt hat, der anzeigt, was man in den kommenden Jahren in Sachen Kinderfreundlichkeit noch erreichen will. Er beinhaltet 13 Maßnahmen, unter anderem die Einrichtung eines Kinder- und Jugendbüros und der Achter-Räte an den weiterführenden Schulen. Letztere sind ein Gremium, in dem sich achte Klassen intensiv mit ihren Ideen für die Gemeinde befassen. Langen betonte, schon im ersten Aktionsplan seien viele gute Projekte umgesetzt worden, etwa der unter Kinderbeteiligung gebaute Erlebnisplatz am neuen Rathaus. Lob gab es auch für die Arbeit von Michaela Ungerer, die bei der Gemeindeverwaltung die Kinder- und Jugendbeauftragte ist. Langen betonte: „Erfolg braucht viele Akteure.“ Wenn eine Gemeinde es wage, die Welt mit Kinderaugen zu sehen, werde dabei automatisch der Blick für das Wohlergehen aller Bürger geschärft. „Kinder wünschen sich in der Regel Frieden und Nachhaltigkeit.“ Auch Remchingens Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon betonte, dass ein Perspektivwechsel „furchtbar wichtig“ sei. Er versprach, an dem Projekt dranzubleiben. Und er freute sich, dass auch der Gemeinderat „mit Herzblut und Engagement“ dabei ist.

   

„In Remchingen stürmen die Kinderrechte gen Himmel“, sagte Dominik Bär, Geschäftsführer der kinderfreundlichen Kommunen: „Es ist beeindruckend, wie breit die Kinder- und Jugendfreundlichkeit gespannt wird.“ Einen Eindruck davon hat nach der Siegelverleihung der Weltspieletag vor der Kulturhalle vermittelt. Es ist die erste große Veranstaltung des im Herbst neu gegründeten Fördervereins „Fördi“ gewesen, der damit den Kindern nach der langen Corona-Zeit wieder etwas bieten wollte. „Uns war es einfach wichtig, dass Kinder und Jugendliche wieder ganz unbeschwert Freude und Spaß an der Bewegung haben können“, sagte Vorsitzender Rainer Zilly. Deswegen hat man auch die Schulen angeschrieben. Die Schulsozialarbeiterinnen hätten berichtet, dass die Kinder leuchtende Augen hatten, als sie die Einladung bekamen.

Eigentlich hätte der Spieletag schon vor zwei Jahren stattfinden sollen, doch damals ging es wegen Corona nicht. Nun hat es geklappt – und der Rathausplatz ist voll gewesen. Mehr als 20 Stationen waren dort aufgebaut, alle betreut von Helfern des Fördi, von Vereinen und Institutionen der Gemeinde. Insgesamt sind mehr als 50 Helfer im Einsatz gewesen. „Ich finde es richtig toll, wie viele Menschen sich hier ehrenamtlich einbringen“, sagte Zilly: „Wenn man die Kinder lachen hört, dann weiß man, dass sich der Aufwand gelohnt hat.“